Vom 2006 bis 2011 habe ich an der FH Düsseldorf Schmuck- und Produktdesign studiert. In diesem Ordner findet ihr eine Auswahl von Arbeiten aus dem dortigen Studium und auch aus meinem Auslandssemster in Schottland bei der RGU Aberdeen. Meine Diplomarbeit findet ihr unter Kollektionen/Diplom

Contemporary Beauty

Lapponia

Ich habe die finnische Landschaft als Quelle der Inspiration verwendet. Ihre Schönheit wird sehr vom Wasser dominiert. Die vielen Seen, das Meer und der Schnee im Winter. Das leichte Funkeln auf der Wasseroberfläche beeindruckte mich. Die Art wie es vom Wind bewegt wird oder von Regentropfen, die auf die Oberfläche treffen, brachte mich dazu, an eine wunderbar strukturierte Oberfläche zu denken. Es brachte mich dazu, an Schmuck zu denken.

Um die reine und klare Form des Wassers zu einer Schmuckform zu bringen, simulierte ich den Moment, nachdem zwei Tropfen des Regens in einen völlig ruhigen See gefallen waren. Jeder Tropfen initiiert eine Kaskade von Wellen. Und an einem Punkt schneiden die Wellen einander. Das ist der Moment, der mich am meisten faszinierte.

Obwohl ich die Idee aus der Natur bekam, machte ich keine Kopie davon. Ich machte eine Abstraktion mit der Verwendung eines Computers. Und ich wollte, dass Abschnitte der simulierten Wasserlandschaft die Idee darstellten. Jedes Stück meines Satzes des Schmucks ist eine Öffnung einer Wasserlandschaft. Aber jede Öffnung zeigt die Vorstellung von Wasserbewegung in seinem zur Stelle, wo es getragen ist, passenden eigenen Format.

In meinem Projekt zu Ettore Sottsass habe ich mich zunächst aus zwei unter­schiedlichen Perspektiven mit Sottsass beschäftigt.

Zum einen habe ich die Teller der frühen Serie 2 analysiert. Ich wollte herausfinden, was ihren ästhetischen Reiz ausmacht. Die Teller sind mit geometrisch konsequenten Zeichnungen versehen, die sich alle mit dem Kreis beschäftigen. Die Zeichnungen sind so harmonisch wie der Kreis an sich und durch beruhigende oder auch warme Farben unterstützt. Sie führen den Blick des Betrachters in die Mitte, das Wesentliche des Tellers.Zum anderen habe ich mich mit der Funktionalität der Sottsass Objekte befasst.

Ich fand die Aussage zu plump, eine Vase sei eine Vase, weil sie ein Loch besitzt um Blumen hineinzustecken. Um das Gebiet für mich zu erschließen, habe ich eine Reihe Objekte angefertigt, die ich auf unterschied­liche Weise ihrer Funktion beraubt habe – eine Tasse mit Gips gefüllt, einem Buch das letzte Kapitel ausgerissen, die Übersetzungen aus einem Wörter­buch übermalt, dem T-Shirt die Ärmel zugenäht.

Danach habe ich den Ring auf seine Funktionalität untersucht. Das Minimum eines Ringes ist die Öffnung für einen Finger, aber auch der Platz für den nächstliegenden Finger (mindestens einen Nachbar-Finger, wenn es ein Ring für den kleinen Finger ist). Das für mich angenehme Minimum eines Ringes ist ein einfacher silberner Runddraht, der zu einem Ring gebogen und zugelötet ist. Der Eindruck von einem Ring wird dabei durch die Form und das Materi­al unterstützt. Mir ist durchaus bewusst, dass auch ein Messingring ein Ring ist, aber eben nicht mehr so sehr Schmuckring. Von diesem Minimum ausgehend habe ich durch Addition vieler Kreise (Rin­ge) Ringe gestaltet.

Die Addition ist ein so häufig vorkommendes Stilmittel bei Sottsass, dass ich es nicht auslassen wollte. Eine Reihe Ringe sind Arche­typen, die entstehen, wenn man ausschließlich Kreise der gleichen Größe addiert. Die zweite Reihe entsteht, wenn man den Raum um den Ring zunächst komplett füllt und dann auf mehrere Ringe verteilt, um es tragbar zu machen. Die dritte Reihe bezieht sich ganz direkt auf die Teller Sottsass' und formt diese zu Ringen um. Zusätzlich habe ich noch einige Experimente angestellt, was passiert, wenn der Raum zwischen den Kreisen zum eigent­lich Interessanten wird.

Die Idee für diese Serie aus Leder und blinkendem Metall bekam ich, während ich mir Fotos von meinem Motorrad ansah. Dieses Projekt ist mehr ein Designprojekt als ein Kunstprojekt, ihm fehlt der konzeptuelle Hintergrund. Es geht mir hauptsächlich um die verschiedenen Merkmale des Materials Leder.

Zuerst machte ich Versuche drei oder mehr Stücke Leder zusammen zu kleben. Von diesem neuen Material, das recht fest war, schnitt ich Ringe in verschiedenen Formen. Dann habe ich lediglich Löcher in eine einzelne Schicht Leder geschnitten. Wenn man dann einen Finger hindurch steckt, entsteht ein gefalteter Lederring. Am Ende machte ich silberne Ringe, die wie Nieten das Leder zusammen halten. Die vielen Falten des Leders funktionieren auch als Halskette.